Was sind Kennzahlen

Im Grunde sind Kennzahlen nichts weiter als die Komprimierung von Informationen auf einen einzelnen Wert.
Sie haben die Aufgabe, aus der Flut der betrieblichen Informationen das Wesentliche herauszufiltern.

Folgende Voraussetzungen muss sie erfüllen:

  • Betriebswirtschaftlich sinnvolle Aussage über Tatbestände und Vorgänge im Unternehmen enthalten
  • Einem konkreten Entscheidungsziel dienen können
  • Wirtschaftlich und deshalb ohne besonderen Aufwand ermittelbar sein.
  • Kennzahlen müssen reversibel sein, also auch umgekehrte Verhältnisse wiedergeben.
  • Zur Lösung einer gestellten Aufgabe geeignet sein.

Deshalb werden sie von Unternehmen zu Unternehmen individuell eingesetzt.

 

Die Ergebnisse können in absoluten oder relativen Werten vorliegen.

Absolute: (z.B. Gewinn in Euro) erhalten ihre Aussagekraft zu meist erst durch den Vergleich mit der gleichen Kennzahl aus einem anderen Bereich oder einer anderen Periode.

Relative: enthalten bereits den oben genannten Vergleich und werden deshalb Prozenten und Faktoren ausgedrückt.
Bspw. Umsatzsteigerung, Umsatzrendite, Produktivität oder Leistungsgrad.

 

Chancen und Risiken

Komprimierung von Informationen

Kennzahlen ermöglichen es Informationen in kompakter Form bereitzustellen. So können Ziele wie Umsatzsteigerung einfach quantifiziert und dargestellt werden.

Daraus ergeben sich für Unternehmen viele Anwendungsbereiche.

  • Sie bilden deshalb die Grundlage für viele betriebswirtschaftliche Entscheidungen.
  • Für den Soll-Ist-Vergleich wird eine geplante Kennzahl mit der erreichten verglichen und ggf. eine Gap-Analyse angehängt.
  • Weiter helfen sie bei der Koordination verschiedener Bereiche und der Dokumentation von Sachverhalten.
  • Leistungsorientierte Löhne basieren auf Kennzahlen wie bspw. Fehlerquoten, Leistungsgrad, Output oder Reklamationen.

Aber diese kompakte Form birgt auch Risiken. Durch die Aggregation verbleiben viele Informationen im Verborgenen.

 

Gleiche Kennzahl — unterschiedlicher Inhalt

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind nicht gesetzlich definiert. So kommt es vor, dass die gleiche Kennzahl in unterschiedlichen Unternehmen einen anderen Aussagegehalt hat.

Z.B. kann für die Umsatzrendite der Gewinn vor oder nach Steuern ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt werden.
Insofern ist bei Unternehmensvergleichen darauf zu achten, wie das Unternehmen die Kennzahl definiert bzw. berechnet.

 

Einseitige Fokussierung:

Es gibt nicht die eine Kennzahl die, als Allheilmittel zum Unternehmenserfolg gesehen werden kann. Jede Kennzahl bietet immer nur Einblick auf einen bestimmten Hotspot.
Wichtig ist jedoch den gesamten Unternehmenskontext im Blick zu behalten.

Ein ganz plakatives Beispiel: Sie freuen sich, weil die Umsatzrendite seit letztem Jahr wieder gestiegen ist.
Aber wie hat sich denn eigentlich Ihr Umsatz entwickelt?

Auch der Begriff der Zielkonkurrenz spielt hier eine große Rolle. Wenn Sie sich einzig darauf verlassen Ihre Betriebskosten oder Personalkosten zu senken, werden Sie hoffentlich nicht zu spät bemerken, dass Ihre Kunden- oder auch Mitarbeiterzufriedenheit in den Keller geht.

Der Gefahr einseitiger Fokussierung kann durch die gleichzeitige Beurteilung mehrerer Kennzahlen, eingebettet in eine Kennzahlenhierarchie, begegnet werden.

 

Fehlinterpretation

Fehlinterpretationen von Kennzahlen können vermieden werden, wenn die Ermittlungs- und Berechnungsgrundlagen der Kennzahlen transparent sind.

Nehmen wir das zuvor erwähnte Beispiel mit der Umsatzrendite und die Kundenzufriedenheit.

  • Wie sich die jeweilige Umsatzrendite berechnet, kann man in den meisten Fällen erfragen.
  • Bei der Kundenzufriedenheit müssen Sie sich jedoch immer vor Augen führen, dass die Kennzahl nie ganz korrekt ist, weil lediglich die Kunden erfasst werden, die an der Erhebung teilnehmen.

Wir legen viel Wert darauf, uns auf wesentliche Inhalte zu beschränken und Euch so schnell und einfach praxisrelevante Informationen bereitzustellen.

Deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf viele Seiten hierarchischer Einordnungen und Rechenbeispiele.

Aber: Ihr könnt Euch hier unser Whitepaper herunterladen. Dort haben wir die aus unserer Sicht 10 wichtigsten Kennzahlen für den Autohandel zusammengefasst.

 

Tipps von uns:

  1. Planung:
    Überlegt euch im Vorfeld genau, welche Kennzahlen ihr erfassen wollt.
    Dabei spielt es auch eine wichtige Rolle, welche Informationen eine Kennzahl nicht erfasst und wo Zielkonkurrenz besteht.
  1. Definition:
    Definiert die Berechnungslogik eurer Kennzahlen (Formel, Zeitpunkt der Erhebung).
  2. Abgrenzung:
    Die Abgrenzung der Buchungsperioden spielt insbesondere bei der Abschlussperiode eine große Rolle.
    • Jahresabschlussbuchungen haben großen Einfluss auf das Monatsergebnis.
    • Unterjährige Aufteilung kann die Kennzahlen rückwirkend verändern

Legt, wenn möglich, eine 13. Periode an in der solche Buchungen erfasst werden.

  1. Kommunikation
    Stellt Definitionen und u.Ä. zur Verfügung um eine hohe Datenqualität zu erreichen und Missverständnisse zu vermeiden.

 

Unter dem Link könnt unser Whitepaper anfordern. Dort findet ihr die 10 Kennzahlen, die aus unserer Sicht jeder Entscheider im Autohandel kennen sollte.

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